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EUROVIA verbaut emissionsreduzierten Niedrigtemperaturasphalt in Bad Homburg

Walzasphalte werden in der Regel bei Temperaturen zwischen 140 bis 195°C produziert und eingebaut. Bei Niedrigtemperaturasphalt liegen die Temperaturen um 30°C bis 40°C unter diesen Werten - das spart Energie, ist nachhaltiger und besser für die Gesundheit der Mitarbeiter:innen.

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Im Umfeld des „Vickers Areal“ in Bad Homburg findet seit April 2021 ein komplexer Umbau der bestehenden Infrastruktur statt. In diesem Zusammenhang wurde zwischen der Stadt Bad Homburg und EUROVIA der Bau einer Erprobungsstrecke für einen Niedrigtemperaturasphalt (NTA) vereinbart. Auf einer Fläche von ca. 4.000 m² wurde der neuartige Asphalt in der Woche vom 03.04.2023 bis zum 06.04.2023 im Baufeld Schaberweg verbaut.  

Mit Niedrigtemperaturasphalt CO₂-Emissionen und Bitumendämpfe verringern

Mit dem temperaturabgesenkten Asphalt will EUROVIA eine weitere Möglichkeit testen, um den Ausstoß von CO₂-Emissionen und Bitumendämpfen zu reduzieren. Aktuell werden Walzasphalte in der Regel bei Temperaturen zwischen 140 bis 195°C produziert und eingebaut. Das Verfahren ist somit sehr energieaufwendig und sorgt für die Entstehung von CO₂-Emissionen, insbesondere bei der Produktion des Asphalts.  

„Wir wollen mit dieser Maßnahme das innovative Verfahren des Niedrigtemperaturasphalts testen und prüfen, ob es sich auch für weitere Straßenbaumaßnahmen eignet“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Der Stadt ist ein zukunftsfähiger und möglichst nachhaltiger Ausbau der Innenstadträume ein Bedürfnis.“ 

Produktion mit speziellen Additiven und neuen Verfahren

In Zusammenarbeit mit der EUROVIA Niederlassung Weimar (Zweigstelle Gießen) sowie dem Mischgutproduzenten, den Südhessischen Asphaltmischwerken, wird erstmalig eine Kombination von Additiven zur Verringerung der Emissionen ausprobiert, wie sie weltweit noch nie eingesetzt wurde. Mit dem Bitumen „FreshAir“ des Bitumenherstellers Shell wird dabei ein Bitumen verwendet, das von sich aus weniger Emissionen freisetzt. Um diese weiter zu verringern, wird eine Einbautemperatur von ca. 130 bis 140°C angestrebt. Dies entspricht einer Verringerung der Temperatur von ca. 30 bis 40°C gegenüber dem herkömmlichen Asphalteinbau. Damit diese Temperaturabsenkung ohne Qualitätseinbußen realisiert werden kann, wird das oberflächenaktive Additiv „Cecabase” dem Bitumen zugegeben.  

Ergebnisse des Vorhabens werden geprüft

Die Erprobungsstrecke wird prüftechnisch intensiv durch EUROVIA, den Südhessischen Asphaltmischwerken, der BG Bau sowie weiteren Prüfinstituten betreut – insbesondere im Hinblick auf die Einhaltung der Emissionen am Arbeitsplatz. Darüber hinaus erfolgt eine Beurteilung der Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Reduzierung der Heizkosten gegenüber herkömmlichem Asphalteinbau. Die Ergebnisse dieses Bauvorhabens sollen später Aufschluss geben, ob endlich eine prozesssichere Lösung gefunden wurde, um sowohl den Arbeitsplatzgrenzwert einzuhalten und die CO₂-Emissionen signifikant bei der Produktion von Asphaltmischgut abzumindern. 

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