Neuer 310-Tonnen-Kiesbagger bei Elbekies in Mühlberg
Seit 1968 werden in Mühlberg/Elbe Sand, Kies und Kiesgemische für die Bauindustrie gewonnen. Nun erhält der Standort Verstärkung in Form eines echten Stahlkolosses: Stolze 310 Tonnen wiegt der neue Schwimmgreiferbagger in Mühlberg. Im Werk V wird er bis zu 40 Meter tief baggern und Kies fördern.
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Dass bei Elbekies in Mühlberg ein weiterer Bagger steht, hat einen guten Grund: Der bisherige Doppel-Schwimmbagger in Werk II Süderweiterung ist seit 1996 im Einsatz und muss saniert werden, bevor er weitere 20 Jahre seinen Betrieb fortsetzen kann.
Die Sanierung dauert allerdings neun Monate. Dazu müssen die Pontons, der Greifer, die Siebmaschinen sowie der ganze Stahlbau erneuert werden. „Für so einen langen Zeitraum können wir die Produktion natürlich nicht ausfallen lassen“, erläutert Guilhem Lebel, Regionalleiter Equipmentmanagement Gestein. „Ein Ersatzgerät gebraucht zu kaufen und in Betrieb zu nehmen, war für uns die wirtschaftlichste Option, um den Stillstand des 20 Jahre alten Baggers zu überbrücken. Ende Februar 2024 haben wir mit dem Wiederaufbau des Gebrauchtbaggers angefangen und konnten die Arbeiten daran nach drei Monaten abschließen“, so Lebel. Nach seiner Inbetriebnahme wird der Ersatzbagger dann ordentlich Rohkies schaufeln: Bis zu 700 Tonnen pro Stunde soll dieser dann fördern. Eine stolze Leistung.
Hintergrund: Abbau in Mühlberg
Derzeit sind am Standort Mühlberg noch zwei der fünf Werke in Betrieb. Im Werk I in Prettin, Sachsen-Anhalt, wurde von 1967 bis 1996 Sand, Kies und Kiesgemische auf circa 180 Hektar Fläche abgebaut. Werk III war in den 1970er-Jahren in Betrieb, Werk IV von 1970 bis 1997. Die Elbekies Mühlberg GmbH hat hierbei ein umfangreiches Renaturierungskonzept erarbeitet, sodass etwa auf der Fläche des ehemaligen Werks III inzwischen ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Angel- und Schwimmmöglichkeiten entstanden ist. Auf dem Gelände des Werks IV sind ein Binnenhafen mit 84 Metern Kaimauer sowie ein Naturschutzgebiet und Freizeitgewässer entstanden.
Werk II ist seit 1967 in Betrieb. Hier stehen zwei separate Anlagen mit je einer Tandembaggeranlage, die bei rund 5.200 Betriebsstunden im Jahr bis zu 1.000 Tonnen pro Stunde und an die 5 Millionen Tonnen pro Jahr fördern. Da die Vorkommen hier sich dem Ende neigen, geht man aktuell davon aus, dass die Produktion nur noch zwei bis drei Jahre fortdauern wird. Darum sind derzeit Erweiterungen in Neuburxdorf im Werk V geplant.