EUROVIA saniert Georg-Wilhelm-Straße in Hamburg
Innerstädtische Straßensanierung in außergewöhnlichem Umfang: Unsere EUROVIA Niederlassung Hamburg erneuert in der Hansestadt für rund 15 Millionen Euro die Georg-Wilhelm-Straße im Stadtteil Wilhelmsburg grundhaft.
- Bauprojekte

Hintergrund der Baumaßnahme: Die rund zwei Kilometer lange Straße wurde in den 1960er Jahren errichtet und ist dementsprechend marode – ebenso die darunter liegende Trinkwasserleitung. Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer und die Versorgungsunternehmen Hamburg Wasser, Stromnetz Hamburg und Dataport haben deshalb gemeinsam die EUROVIA Niederlassung Hamburg mit den Sanierungsbearbeiten beauftragt, die im Januar 2023 begonnen haben. Schritt für Schritt muss die EUROVIA Niederlassung Hamburg den alten Asphalt aufbrechen, ausbauen und nach Kampfmittelsondierungen neue Trinkwasser- und Regenwasserleitungen verlegen und insgesamt 18.000 Quadratmeter neuen Asphalt einbauen. Auch die Nebenflächen sollen dabei grundhaft erneuert und mit circa 13.600 Quadratmeter neuem Pflasterbelag ausgestattet werden.
Komplexes Projekt mit Kampfmitteln und alten Kabeln im Untergrund
Die grundhafte Sanierung ist ein komplexes Projekt. Im Untergrund lauern zudem einige Herausforderungen. Zum einen befindet sich das Gebiet in Hafennähe und wurde 1945 stark bombardiert, so dass an die 4.000 Sondierbohrungen notwendig sind, um zu prüfen, ob noch Kampfmittel in der Erde verblieben sind. Des Weiteren finden sich unter dem Asphalt noch einige Altlasten. Projektleiter Nils Jakobeit erklärt: „Die Georg-Wilhelm-Straße hat sich über die Jahre sehr verändert. Teilweise liegen hier noch Schichten eines Großpflasters, alte Kabel sowie Schienen einer ehemaligen Straßenbahnstrecke. In der Folge mussten wir bereits vier Kilometer Kabel ausbauen, um eine Baufreiheit zu erlangen.“
Rohrsysteme mit Gegenstromprinzip für neuen Regenwasserkanal
Bei den Tiefbauarbeiten wird zudem ein zusätzlicher Regenwasserkanal hergestellt. „Zuvor wurde das Regenwasser links und rechts in die Nebenflächen abgeleitet. Das ist heute nicht mehr möglich. Eine EU-Verordnung legt fest, dass Regenwasser auf Straßenflächen vorgereinigt werden muss und erst dann in die Elbe eingeleitet werden darf“, so Jakobeit. Dabei setzt die EUROVIA Niederlassung Hamburg auf Sedipipe-Anlagen. Dabei handelt es sich um ein Rohrsystem mit Gegenstromprinzip. „Das Wasser fließt gewissermaßen leicht schräg nach oben, unten befinden sich Lamellen, die die Bestandteile, die nicht in die Umwelt gelangen sollen, herausfiltern.“ In Summe werden auf der Maßnahme acht Sedipipe-Anlagen verbaut und 1.548lfdm Hauptkanal DN 200 bis DN 500 verlegt.
42 Zentimeter breite Asphaltschicht
Eine weitere Besonderheit der Hansestadt: Bei Projekten in Hamburg kommt häufig ein sogenannter „vollgebundener Asphaltaufbau“ zum Einsatz. Das bedeutet, es gibt keine Frostschutzschicht und keine Schottertragschicht, sondern zwei Asphalttragschichten und eine Binder- und Deckschicht, sodass insgesamt ein 42 Zentimeter starkes Asphaltpaket entsteht, das ein schnelleres Bauen und weniger Beeinträchtigung für Anlieger und Verkehrsteilnehmer ermöglicht.
Seit Januar 2023 laufen die Bauarbeiten für dieses Projekt, das laut Plan im August 2025 abgeschlossen werden soll. Weil für die Bauarbeiten 70 Bäume gefällt werden, sollen als Ausgleichsmaßnahme 140 Bäume neu gepflanzt werden, um die natürliche Vegetation zu erhalten.