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Eine geniale Erfindung und ihre Geschichte

Von der Baustelle für die Baustelle: Mit „Moledredge“ hat ein Team um Domino Malvaso, Markus Lang und Tim Dreyer die Arbeit auf Baustellen vereinfacht. Der Anbaupflug für Radlader ermöglicht, dass Bankette an Straßenrändern deutlich schneller freigelegt werden können als bisher.

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Die zündende Idee kam Kolonnenleiter Domino Malvaso vor einem Acker. „Ich habe gesehen, wie die Felder mit Maschinen gepflügt werden. Da habe ich mich gefragt: Könnten wir das nicht auch auf unserer Baustelle mit den Banketten machen?“, so Malvaso. Der Hintergrund: Durch das Freilegen der Straßenränder bleibt der Asphalt frei von Verunreinigungen und kann so auch dem Wertstoffkreislauf wieder hinzugefügt werden. Domino Malvaso besprach die Idee mit Projektleiter Tim Dreyer und dem Schlosser Markus Lang. Gemeinsam überlegten sie, wie man mit einfachen Mitteln eine Art Pflug für die Baustelle herstellen könnte. Schlosser Markus Lang machte sich dann ans Werk und schweißte den ersten Anbaupflug für Radlader zusammen. Die ersten Probearbeiten liefen hervorragend, auch die Kollegen waren begeistert: Wofür sie vorher mit dem Bagger drei Tage gebraucht hatten, konnte nun in acht bis neun Stunden erledigt werden.

EINE IDEE FÜR DEN EUROVIA HACKATHON 2023

Geboren war „Moledredge“, zu Deutsch: Maulwurfbagger. Der Name ist eine Anlehnung an die Maulwurfshügel, die am Rande der Straße entstehen. Wie es der Zufall so will, wurde wenig später der EUROVIA HACKATHON 2023 ausgerufen – ein Ideenwettbewerb für Erfindungen und Innovationen aller Art. „Ludger Schneider, der Leiter der Niederlassung Rhein-Saar, war es dann, der uns ermutigt hatte, dort teilzunehmen“, erinnert sich Projektleiter Tim Dreyer. Zu Beginn war das Erfinderteam allerdings noch skeptisch. „Unsere Idee war so simpel, wir dachten, wir hätten keine Chance“, erzählt Markus Lang. „Wir dachten: Ja, gut, wir probieren das einfach. Mal sehen, was dabei herumkommt“.

„MOLEDREDGE“ ZIEHT AN DER KONKURRENZ VORBEI

Also arbeitete das Team an Ihrer Einreichung für den Wettbewerb. „Wir hatten die Herausforderung, unsere Idee kurz und knackig in einem Pitch, also einer Kurzpräsentation, vorzustellen.“, so Dreyer. „Als Leute vom Bau sind Präsentationen nicht das, was wir jeden Tag machen“. Also machten sie sich an die Arbeit, reduzierten die Idee auf ihren Kern und schickten Ihre Präsentation ab. Damit waren sie eines von 80 Projekten in der Vorauswahl, die von einer Jury bewertet wurden. Dann erhielten sie eine Nachricht. Domino Malvaso erinnert sich: „Tim Dreyer meinte auf einmal zu uns: ‚Wir fliegen nach Berlin‘. Ich so: ‚Wie - wir fliegen nach Berlin?‘. Ich konnte es gar nicht glauben, dass wir in der Endrunde sein sollten. Die Aufregung wurde größer. Zugleich wuchs auch der Ansporn.“

PRÄSENTATION VOR DER GESCHÄFTSLEITUNG

Die finale Präsentation vor der Geschäftsleitung von VINCI Construction in Deutschland am 14. Dezember 2023 lief gut für das Team. „Wir waren ziemlich aufgeregt“, sagt Tim Dreyer. „Wir hatten nur drei Minuten Zeit für die Vorstellung. Aber wir konnten unsere Euphorie für unsere Erfindung gut übertragen“. Domino Malvaso ergänzt: „So richtig überzeugen konnten wir damit, dass wir ein Gerät hatten, das es schon gab und erprobt war. Wir hatten auch einen Anbaupflug mitgebracht und in einem Video gezeigt, wie alles funktioniert.“ Hinzu kamen weitere Vorteile des Anbaupflugs: Er ist leistungsstark, effizient, lässt sich leicht transportieren und montieren, spart Treibstoff und ist kompatibel mit vielen Radladern. Die Jury zeigte sich auch umgehend begeistert. Tim Dreyer erzählt: „Geschäftsführer Tim Lorenz hatte uns nach der Präsentation direkt gesagt: ‚Jungs, das war gut. Auf so etwas haben wir gewartet‘. Das war schon ein besonderer Moment.“ Die Ernennung der Sieger sei dann „wie ein Film“ gewesen, sagt Dreyer. „Da waren viele Ansätze mit Computern oder künstlicher Intelligenz vorgestellt worden. Tolle Redner waren das. Und wir hatten nur unseren Anbaupflug für Radlader. Dass wir dennoch gewonnen haben, war einfach unglaublich.“

SO GING ES WEITER MIT „MOLEDREDGE“

Nach dem EUROVIA HACKATHON war klar: Der Erfolg soll ausgebaut werden. Inzwischen ist die Konstruktion und der Name „Moledredge“ als Patent angemeldet. Demnächst soll ein Pilotprojekt aufgesetzt und das Gerät intern produziert werden. Irgendwann soll „Moledredge“ dann im ganzen Unternehmen im Einsatz sein. Die Teilnahme beim EUROVIA HACKATHON hat sich in jedem Fall für das Team gelohnt. Tim Dreyer: „Wir haben gemerkt: Es ist wichtig, den Mut und Willen zu haben, etwas durchzuziehen“. Kolonnenleiter Domino Malvaso ergänzt: „Ich kann nur allen raten, die eine Idee haben: Setzt sie um. Denkt nicht, etwas sei zu simpel. Denn oft sind es die kleinen Dinge, die größere Veränderungen bewirken können".

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